Wenn wir stabil stehen möchten oder unsere Beine und Füße bewegen, sind wir besonders auf ein Gelenk angewiesen: Das obere Sprunggelenk. Es wird von Schienbein, Wadenbeinspitze und Sprungbein gebildet. Kommt es dort zu Erkrankungen oder Verletzungen, sind die Betroffenen häufig stark eingeschränkt. Deshalb ist es wichtig, dass Probleme mit dem oberen Sprunggelenk frühestmöglich erkannt und behandelt werden.
Erste Anzeichen für Verletzungen oder Erkrankungen im oberen Sprunggelenk sind Bewegungs- und Ruheschmerzen sowie eine Gelenkschwellung. Die Ursachen sind oft sehr vielfältig. Grund können sein:
- Erkrankungen der Gelenkinnenhaut
- freie Gelenkkörper
- Knorpelschäden
- überstehende Knochenkanten
- Einklemmung von Weichteilen (sog. Impingement-Syndrom)
- Instabilitäten oder Verletzungen der Bänder
Bevor mit der jeweiligen Therapie begonnen werden kann, muss eine gründliche ärztliche Untersuchung erfolgen. Meist kommen hier Methoden wie MRT oder Röntgen zum Einsatz. Diese helfen in der Regel bei der genauen Diagnose.
Vor der Operation
Vor einer Operation besprechen Arzt und Patient verschiedene Punkte, die Einfluss auf den Operationsverlauf nehmen können, intensiv besprochen. Hierzu gehört unter anderem die Beachtung der eingenommenen Medikamente. Ausführliche Informationen dazu finden Sie hier. (LINK nach einfügen prä OP- Vorbereitung)
Die Operation
Um die Patienten zu schonen und ihnen eine möglichst schmerzfreie Behandlung zu ermöglichen, wird nur dann operiert, wenn andere Therapien nicht ausreichend sind. Ist dies der Fall, kommt es zur Arthroskopie (Gelenkspiegelung). Dies ist ein minimal-invasiver, risikoarmer Eingriff. Er erfolgt mit kleinsten operativen Zugängen: Es werden nur zwei sehr kleine Einschnitte über dem Gelenk durchgeführt. In den wenigsten Fällen braucht es mehr Zugänge. Durch die kleinen Schnitte werden spezielle Instrumente sowie eine Kamera schonend und gewebefreundlich in die zu behandelnde Region eingeführt. Mithilfe der Kamera wird das, was im Inneren des Gelenkes geschieht, für alle an der Operation Beteiligten über einen Monitor sichtbar.
Welche Art des Eingriffs beim jeweiligen Patienten sinnvoll ist, hängt vom Befund ab. Folgende Eingriffe sind jedoch möglich:
- Entfernung krankhafter Schleimhautveränderungen und/oder freie Gelenkkörper
- Abtragung überstehender Knochenkanten und Einklemmungen von Weichteilen oder Knochen (Impingement-Syndrom)
- Behandlung von Knorpelschäden durch sogenannte Mikrofrakturierung. Hierbei werden Löcher in den Knochen unter dem Defekt gesetzt. Aus dem Knochen wandern dann Blutzellen ein, die Ersatzgewebe ähnlich einer Narbe bilden und somit eine tragfähige Oberfläche bilden.
- Wiederaufbau von Knorpeln. Dies erfolgt zumeist mit körpereigenem Knochen, der an anderer Stelle (z.B. Beckenkammknochen) gewonnen werden muss.
- Die Untersuchung von Instabilitäten oder Bandverletzungen zur Bestimmung der optimalen weiteren Behandlung, gegebenenfalls auch zur Planung einer späteren stabilisierenden Operation.
Ganz wichtig: Für eine muskelschonende Operation, die eine schnelle Genesung ermöglicht, werden Muskeln und Sehnen nicht durchtrennt, sondern dank des arthroskopischen Schlüsselloch-Verfahrens beiseitegeschoben. Der Patient ist also schneller wieder fit.
Nachbehandlung
Damit die Patienten schnell und schmerzfrei wieder laufen können, beginnen wir schon kurz nach dem Eingriff mit der Mobilisation. Dabei gilt der Grundsatz: So schonend wie möglich, so gründlich wie nötig. Aus diesem Grund wird die Belastung zwar reduziert, aber gleichzeitig werden der Bandapparat und die Muskulatur durch ein gezieltes, individuelles Training gestärkt.