04. Juni 1893
Vier Ordensschwestern der Gemeinschaft der Franzikanerinnen von der ewigen Anbetung zu Olpe treffen in Langenfeld ein, um hier im Rheinland eine kleine Einrichtung für Kranke aufzubauen. Das Richrather Hospital der ersten Stunde verfügte über sechs Betten, es wuchs aber rasch mit den zunehmenden Aufgaben.
1897
Der erste Erweiterungsbau erfolgt.
1906
Dem stetig wachsenden Haus wird eine Koch- und Haushaltsschule angegliedert.
1920
Dr. Oskar Prigge übernimmt die ärztliche Betreuung des Krankenhauses.
1924
Das Richrather Krankenhaus verfügt bereits über 175 Betten, 25 Krankenschwestern und beschäftigt fünf Ärzte.
1933
Dr. Eugen Löhe, Facharzt für Chirurgie und Frauenheilkunde, übernimmt die ärztliche Leitung des Hauses. In seine Amtszeit fällt die Umwandlung des Belegarzt-Prinzips, als der ärztlichen Betreuung durch in Langenfeld niedergelassene Ärzte, zum Chefarztsystem.
1934
Eine weitere Aufstockung des Hauses erfolgt.
Die schnelle medizinische Entwicklung forderte – auch räumlich – angemessene Diagnose- und Therapiemöglichkeiten. Dies war in den alten Gebäuden trotz moderner Erweiterungsbauten nicht mehr zu leisten, weshalb sich der Träger zum Neubau entschloss.
1963
Es erfolgt die Baugenehmigung zum zweigeschossigen Anbau.
1965
Ein neuer Behandlungstrakt mit weiteren 30 Betten wird in Betrieb genommen.
1966
Ein weiterer neuer Behandlungstrakt wird in Betrieb genommen.
1966
Die Abteilung Innere Medizin wird etabliert. Dem Krankenhaus wird eine Schule zur Ausbildung von Krankenschwestern angegliedert.
1972
Der Internist Dr. Wolfgang Zylka übernimmt die ärztliche Leitung des Hauses.
1973
Die Selbstversorgung durch die eigene Landwirtschaft wird eingestellt.
1976
Die Anästhesie-Abteilung wird eingerichtet.
1989
Es werden ein neuer OP-Trakt, eine neue Intensivstation sowie 22 weitere Patientenzimmer errichtet.
1992
Dr. Klaus Hördemann wird neuer ärztlicher Direktor.
1993
Hundert-Jahr-Feier des St. Martinus Krankenhauses in Richrath. Die Klinik hat jetzt 201 Betten und betreut jährlich 6600 Patienten.
2000
Der zwei Millionen teure Anbau von knapp 800 Quadratmetern ist fertig. Finanziert wurde der Anbau zur Hälfte von der Gemeinnützigen Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) und dem Land NRW. Neue Funktionsräume mit EKG und Ultraschallgeräten sowie Behandlungszimmer wurden geschaffen.
2006
Der neue „Kaffee-Bar“ im Foyer des Krankenhauses eröffnet.
2009
Dr. Reinhard Tönissen wird neuer Ärztlicher Direktor.
2012
Inbetriebnahme des Funktionstrakts 2
2016
Die Aufstockung des Krankenhauses um drei Stockwerke für ein neues Bettenhaus startet.
2018
Die neue geriatrische Station wird eröffnet.
2018
Dr. Christiaan Hildebrand wird Ärztlicher Direktor.
2019
Eröffnung der neuen Wahlleistungsstation im Neubau. Nachgeholte 125-Jahr-Feier.
2020
Dr. Alexander Klink wird neuer Ärztlicher Direktor.
Das Krankenhaus hat 179 Betten - davon 6 Intensivbetten. Im Krankenhaus arbeiten 307 Pflegekräfte. Es werden jährlich 9127 Patienten behandelt. Die Fachabteilungen des Krankenhauses sind: Anästhesie, Innere Medizin, Geriatrie, Allgemein-und Viszeralchirurgie, Orthopädie/Unfallchirurgie, Gynäkologie/Geburtshilfe, Belegabteilung Urologie.
Kongregation der Franziskanerinnen zu Olpe - Maria Theresia Bonzel
Die Geschichte des St. Martinus Krankenhauses ist eng verbunden mit der Kongregation der Franziskanerinnen zu Olpe. Maria Theresia Bonzel gründete den Orden unter dem Einfluss der industriellen Revolution, die in vielen Regionen menschliche Verelendung mit sich brachte. Ohne Kranken-, Unfall- oder Altersversorgung gab es kein soziales Netz für Menschen, die aus dem Produktionsprozess herausfielen. Kinder erhielten oft keine schulische Ausbildung, sondern mussten schon früh in Fabriken und Bergwerken arbeiten. Maria Theresia und ihre Mitschwestern machten es sich zur Aufgabe, überall dort Hilfe zu leisten, wo sie gerufen wurden: zum Aufbau von Schulen, Einrichtungen für Waisenkinder, Kranke und Alte.
Heute leben und arbeiten 720 Ordensschwestern in Niederlassungen in Deutschland, den USA, in Brasilien und auf den Philippinen. In der Bundesrepublik Deutschland betreibt die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe eine Vielzahl von Einrichtungen der Kranken- und Altenpflege sowie der Jugendhilfe.
Somit kann das moderne St. Martinus Krankenhaus also bereits auf eine mehr als 100 Jahre lange Tradition im Umfeld einer stabilen Ordensgemeinschaft zurückblicken. Und eine solche Tradition verpflichtet und spornt gleichermaßen an.
Zum 01.08.2007 wurde der Schwesternkonvent am St. Martinus Krankenhaus aufgelöst. Mit der Auflösung geht eine lange und erfolgreiche Ära des Wirkens der Olper Franziskanerinnen zu Ende, die vor mehr als 114 Jahren das Krankenhaus gegründet haben.